April: Lizenzauflage auf 55 000 Exemplare erhöht, Anmerkungen von Erich Honecker zu den ersten beiden MP-Heften

- April 1987
Antrag und Direktive für Dienstreise VR Pa nach Brno/CSSR
Für den Besuch der Konsumgütermesse in Brno/CSSR durch den VR Paszkowsky wurde an die HV Verlage vom Verlagsdirektor Hieronimus der Antrag gestellt mit der Direktive — also Festlegung der Aufgaben.
Die Reise fand demnach vom 09. bis 13. 04. 1987 statt. Der im Reisebericht vom 04. 05. 1987 angekündigte Messebericht in MP 7/1987 fiel dagegen vermutlich dem permanent knappen Platz im Heft zum Opfer.

- 08. 04. 1987
Anschreiben von VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen, Schröter, an Red. MP
Übersendet in der Anlage ein Antwortschreiben zu einer Anfrage bez. KC-Kauf.

- 08. 04. 1987 von Schröter an Peter Rusche, Burg, dass der KC 85/3 auf der Grundlage einer zentralen Entscheidung des MEE nur an gesellschaftliche Bedarfsträger verkauft werden darf.
Der Betrieb ist nicht berechtigt, KC an den Handel oder Privatpersonen abzugeben; der Vertrieb erfolgt grundsätzlich über den VEB Robotron-Vertrieb der verschiedenen Bezirke der DDR.

- 24. 04. 1987
Brief von Presseamt der DDR, Rossow, Arbeitsgebietsleiter, an Verlag Technik, Gen. Görner (Cheflektor)
Bestätigt hiermit, dass die Lizenzauflage für die MP für 1987 auf 55 000 Exemplare festgelegt wurde. Entsprechende Erhöhung der „Fonds polygrafischer Erzeugnisse“ — d. h. Papierbereitstellung.
Bestätigung nur gültig in Verbindung mit dem Lizenznachtrag vom 12. 01. 1987. (mit Durchschnittsauflage von 40 000 Stück).

- 28. 04. 1987
Arbeitsbuch von Redakteur Weiß
Notizen (vermutlich in Vorbereitung) einer Beratung bei Hauptredakteurin III, Monika Rumpf
Es geht um inhaltliche Aufgabenstellung, Zielgruppe, Konzeption und um notwendige Voraussetzungen, die gewünschten Ziele zu erreichen.

- 29. 04. 1987
Leserbrief von Studenten der Sektion IT der TU Karl-Marx-Stadt
Kritisieren Beschreibung von Hardware- und Softwareprodukten bzw. -lösungen als zu werblich;
Antwort ist nicht möglich, da keine Absenderadresse genannt.

- 30. 04. 1987
Arbeitsbuch Redaktion MP
Das Erscheinen der neuen Zeitschrift für den bedeutsamen Bereich der Mikroelektronik fand bis in die Parteispitze hinein Beachtung. Selbst der Staatsratsvorsitzende der DDR und Generalsekretär der SED Erich Honecker ließ nach Durchsicht der ersten beiden Ausgaben seine Anmerkungen übermitteln, wie die von ihm signierten Titelseiten der ersten Hefte zeigen.
MP 1-87 mit Signatur E.H.
MP 2-87 mit Signatur E.H.

Demnach wurde die Zeitschrift als inhaltlich und gestalterisch gelungen angesehen; sie sollte aber noch praxisorientierter sein; und der ehrenamtliche Beirat wird als zu akademisch angesehen.

Deutliche Kritik wurde am hohen Anteil der Informationen zur Computertechnik der befreundeten sozialistischen Länder des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) geübt — nach dem Motto „Haben wir etwa keine eigenen 32-Bit-Rechner, die man vorstellen kann?“ Ursache der Kritik waren wohl die umfangreichen Messeberichte und Systemvorstellungen dieser Technik in den ersten beiden Ausgaben.
32-Bit-Rechner“ war damals ein Schlüsselwort und Synonym für eine leistungsfähige, fortschrittliche Computerindustrie. Nicht zuletzt wegen des Fehlens dieses Schlagwortes in der MP im Zusammenhang mit einem eigenen System könnte das Kombinat Robotron verdonnert worden sein, einen in Entwicklung befindlichen 32-Bit-Rechner aus DDR-Produktion schon anlässlich „750 Jahre Berlin“ vorzustellen — was mit dem „Superminicomputer“ Robotron K 1840 in der Ausstellung „Wissenschaft und Produktion der DDR im Dienste des Volkes“ im Juni/Juli 1987 auch geschah. Für das internationale Publikum präsentierte man den K 1840 erst zur Leipziger Frühjahrsmesse 1988 (siehe Bericht in MP 7/1988).




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