Dezember:
Ein Jahrgang der Profilierung der MP
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01. 12. 1987 Anweisung
Verlagsdirektor an alle Redaktionen
Macht
„aus gegebenem Anlaß“ darauf aufmerksam. dass Stellengesuche
nur mit Genehmigung des Amtes für Arbeit zulässig sind.
Ausnahmen wie die Gewinnung von Mitarbeitern für den eigenen
Verlag bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch D.
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03. 12. 1987 Hausmitteilung von MP Pa über HR III, C an D; bittet
zur Suche eines Redakteurs für die MP um Genehmigung „In
eigener Sache“. Information, dass in Unkenntnis der Anweisung
von D bereits ein Stellengesuch in MP 12/1987 veranlasst
wurde (im Druck), ebenso für MP 1/1988 und 2/1988 (beide
bereits im Satz). Alle Anzeigen erschienen.
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02. 12. 1987 Dienstreise
von Redakteur Weiß nach Karl-Marx-Stadt Vom 02. bis 04.
12. 1987 Teilnahme an der KDT-Fachtagung „EC 1834, ein
professioneller ESER-Personalcomputer des VEB Kombinat
Robotron“. Erhalten sind Dokumente wie Einladung,
Tagungsprogramm und der handschriftliche Entwurf des
Dienstreiseberichts — in ihm wird darauf verwiesen, dass es sich
bei dem neuen Personalcomputer EC 1834 um den ersten PC der DDR
handele, der zum IBM-PC „funktionell“ kompatibel sei. Ein
Tagungsbericht erschien in MP 4/1988, 3.
Umschlagseite. Ausführlichere Informationen zum Konzept, zu
den technischen Details und zu den Einsatzmöglichkeiten sind den
handschriftlichen
Aufzeichnungen von Redakteur Weiß zu entnehmen. Etwa, dass
der EC 1034 nicht nur „funktionell kompatibel“ zum IBM PC sei,
sondern gegenüber dem IBM PC/XT zudem 30 Prozent schneller.
Referent Wiedemuth von Robotron-Elektronik Dresden sagte, der PC
sei so preiswert, dass auch eine persönliche Nutzung
gerechtfertigt sei. Abgesehen von begrenzten Kapazitäten dürften
auch die vorgesehenen, noch nicht bestätigten Preise begrenzend
gewirkt haben. Laut Referent Philipp vom VEB
Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt lagen die
Richtpreise bei 40 000 Mark für ein Grundsystem, eine HD bei
10 000 bis 15 000 Mark, ein Drucker bei 3 000 bis
10 000 Mark (also so viel, wie man offiziell für einen neuen
PKW Trabant bezahlte), ein Farbgrafikadapter bei bis zu 2 500
Mark.
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05. 12. 1987 Bericht
von VR Pa über Dienstreise nach Dresden Anlass war der
Besuch einer Tagung in Dresden zum Heimcomputerbausatz Z 1013,
vom VEB Robotron Riesa produziert und im Handel erhältlich. Es
wurde mit Referenten vereinbart, Referate in aufbereiteter Form zu
veröffentlichen.
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07. 12. 1987 4.
Beiratssitzung der MP im Interhotel Magdeburg Laut
Aufzeichnungen von Redakteur Weiß gab es verschiedene
Einschätzungen und Vorschläge der Beiratsmitglieder zum Profil
der MP. Zum Beispiel Kritik von Prof. Neubert: zu viel über KC
und zu niveaulos; mehr Grundlagen zur eingesetzten Technik
bringen, mehr Entwicklungstendenzen. Laut Dr. Schulze soll der
KC ab Mitte 1988 als Heimcomputer angeboten werden. Sollte auch
Thema in MP sein, wofür vom Verlag eine klare Abgrenzung zur rfe
vorgenommen werden müsse. Als Nachtrag in der Niederschrift
(Protokoll) vom 05. 02. 1988 wird angegeben, dass die Zeitschrift
MP im Jahr 1987 einen Reingewinn von ca. 1 650 000 Mark
erzielte. Organisatorisches Problem sei die Vielzahl an
vorliegenden veröffentlichungswürdigen Manuskripten. Somit
betrage die Wartezeit bei vielen Beiträgen über ein Jahr. Es
wird deshalb eine Umfangserweiterung der MP von 32 auf 48
Druckseiten als unbedingt notwendig angesehen. Der VR Pa wird
gemeinsam mit dem Beiratsvorsitzenden Prof. Roth einen
diesbezüglichen Antrag erarbeiten.
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07. 12. 1987 Hausmitteilung
von MP über HR III an C Bericht über die Dienstreise von
VR Paszkowsky vom 07. bis 09. 12. 1987 nach Magdeburg. Laut schwer
lesbarer Ormig-Kopie nahm VR Pa — offenbar nach der
Beiratssitzung — noch an einer Tagung der Leitung der
Wissenschaftlichen Sektion Computer- und Mikroprozessortechnik des
Fachverbandes Elektrotechnik der KDT teil. Auf der einige Autoren
in persönlichen Gesprächen ihr Unverständnis über die geringe
Seitenzahl der MP ausdrückten.
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Dezember 1987 — ein Jahrgang der Profilierung der MP Als
Neugründung musste die MP ihren Platz in der
Zeitschriftenlandschaft der DDR finden. Zwar gab es das, was den
Gründungsvätern der MP vorschwebte, so noch nicht in der
umfangreichen Palette an Fachzeitschriften. Aber die Themen, die
behandelt werden sollten, fanden sich jeweils teilweise durchaus
in anderen Zeitschriften. Prozessoren und andere
Computerbauelemente etwa in der rfe, im Funkamateur oder in der
Nachrichtentechnik Elektronik; Beschreibungen und Anwendungen von
Computertechnik in rechentechnik/datenverarbeitung, edv-aspekte
oder Neue Technik im Büro. Dazu kamen die zahlreichen
spezifischen Fachzeitschriften, in denen ebenfalls
Arbeitplatzcomputer und spezifische Software Themen waren. Die
breite Spanne der Erwartungen zeigte sich teils schon in den
Beiratssitzungen, in denen die Veröffentlichungsvorschläge vom
Schaltkreisentwurf über Vorstellung und Anwendungsmöglichkeiten
der professionellen Computer-Hardware und -Software oder Themen
wie Künstliche Intelligenz bis zur Präsentation der
Kleincomputer für den Privatanwender reichten. Auch in den
Leserbriefen spiegelten sich die teils gegensätzlichen
Erwartungen wider: Den einen — die die MP als
wissenschaftlich-technische Fachzeitschrift sahen (manche gar als
wissenschaftlich-theoretische) — erschienen Themen wie die
Heimcomputeranwendung als nicht angemessen. Andere — die für
die DDR endlich eine spezifische populärwissenschaftliche
Computerzeitschrift erhofften — forderten die Fokussierung auf
Heim- und Kleincomputeranwendungen; einige Leser speziell auf
Atari- und Commodore-Heimcomputer — weil auch in der DDR weit
verbreitet und technologischer Fortschritt. Im Verlag Technik
ergab sich damit auch die Notwendigkeit der Abgrenzung zum Profil
vor allem der rfe und NTB, wenn es um die Anforderung oder Annahme
von Beiträgen aus den Herstellerbetrieben wie Robotron oder
Kombinat Mikroelektronik ging. Oder um Manuskripte von Anwendern
mit Praxistips. Was im Verlag und in den Beiräten der
Zeitschriften nicht immer reibungslos verlief.
In
den Dokumenten 1987 taucht die Thematik mehrmals, auch in den
Beiratsprotokollen, auf. Die Zeitschrift rfe stellte in ihrem
Leitartikel „Standortbestimmung“
in Heft 1/1987 sowie dem Jahresthemenplan 1987 fest: „Die
Computertechnik wird in ihrer Vielfalt auch weiterhin auf unseren
Seiten zu finden sein,...“ Auch dieses aufgreifend, gibt es
von VR Paszkowsky einige handschriftliche Entwürfe von Schreiben
zur Profilierung, die vermutlich als Hausmitteilung an den
Verlagsdirektor gingen.
Einen
guten Überblick über die letztlich in der MP behandelten Themen
liefert das in Heft 1/1988, S. 15-18 abgedruckte
Jahresinhaltsverzeichnis
1987.
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